Adriana P.

Die Fluchtberichte stammen nicht von den abgebildeten Personen.

Snezhana S., 28 Jahre, mit ihren Kindern aus Charkow. Foto: © Frank Gaudlitz
Snezhana S., 28 Jahre, mit ihren Kindern aus Charkiw
Foto: © Frank Gaudlitz

Adriana P.

In der Nähe von unserer Wohnung gab es einen kleinen Platz, auf dem ein Blumenmarkt war. Dorthin sind die Raketen gefallen. Das war mitten am Tag. Überall lagen getötete Menschen und Blumen. Eine Verkäuferin kannten wir. Wir haben ihr immer einen guten Tag gewünscht.

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Flüchtige Haltestellen 

Cupcini. Foto: © Frank Gaudlitz
Cupcini
Foto: © Frank Gaudlitz

Als ich im Jahr 2002 die Republik Moldau besuchte, fielen mir häufig eigenwillige Bushaltestellenkonstruktionen auf, wahrscheinlich entworfen von den Befähigsten des jeweiligen Dorfes. Mit folkloristischen Mosaiken und ornamentalen Mustern waren sie das Aushängeschild des Ortes. Individuell, freundlich, leicht und einladend. Dieser Thematik nachzugehen, versagte ich mir, da bei meiner Recherche die wunderbare Serie von Bushaltestellen in Armenien von Ursula Schulz-Dornburg auftauchte, die einen ebenso wunderbaren Titel trug: Architektur des Wartens. (jetzt umbenannt in: Transit Orte)

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Olga K.

Der Fluchtbericht stammt nicht von den abgebildeten Personen.

Ludmilla K.,23 Jahre, aus Kiew. Foto: © Frank Gaudlitz
Ludmilla K.,23 Jahre, aus Kiew
Foto: © Frank Gaudlitz

Mein Mann ist Oberstleutnant. Er und seine Kollegen wurden am 22.2.2022 gewarnt, dass etwas kommt. Am 23. Februar sind wir losgefahren, 1200 Kilometer nach Winnyzja. Dort sind wir zwei Tage geblieben, dann weiter nach Mohyliv Podilskyj an die Grenze, dort haben wir Verwandtschaft. Mein Mann ist in Kramatorsk stationiert und oft an der Frontlinie in Slaviansk. Die Fotos, die er schickt, sind schrecklich.

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Bevölkerungsgruppen

Otaci. Foto: © Frank Gaudlitz
In Otaci
Foto: © Frank Gaudlitz

Die Moldau lag für lange Zeit abseits der Aufmerksamkeit von Medienvertretern. Journalisten und Touristen, die hierher finden, sind fasziniert von einer oft verklärten romanisch-slawischen Mischkultur, die das Land auf seinen 34.000 Quadratkilometern zu bieten hat. Mit Abstand den größten Teil stellt die rumänischsprachige Bevölkerung dar, mit einem Anteil von rund 80 Prozent. Sie identifiziert sich ganz überwiegend als „moldauisch“, und nur zu einem kleinen Teil als „rumänisch“.

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Grenzüberschreitungen 2:. Der Weg nach Pîrîta

Grenzkontrolle Richtung Transnistrien. Foto: © Frank Gaudlitz
Grenzkontrolle Richtung Transnistrien
Foto: © Frank Gaudlitz

Vadul lui Vodă, die Furt des Fürsten, wurde zur Sowjetzeit zum Erholungsareal erkoren.

Millionen Tonnen Sand schafften einen künstlichen Sandstrand am Dnjestr. Moldaus Copacabana protzt der Reiseführer.

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Nina P.

Die Fluchtberichte stammen nicht von den abgebildeten Personen.

Natalja. Foto: © Frank Gaudlitz
Natalja K., 39 Jahre, mit ihrer Tochter Sofia Ivleva, 10 Jahre, aus Vinnica
Foto: © Frank Gaudlitz

Nina P.

Ich hatte Pläne, ich hatte meine Vorstellungen und Ideen, wollte mich entwickeln. Aber jetzt lebe ich in der Schwebe. Ich weiß nicht, was ich jetzt machen kann. Die Menschen haben keine Träume mehr. Die Ideen und Träume sind verloren. Wir leben nur im Heute.

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Grenzen und Nachbarn

Flüchtlingsheim in Chişinău  | Foto: © Frank Gaudlitz
Flüchtlingsheim in Chişinău
Foto: © Frank Gaudlitz

Die Republik Moldau grenzt im Norden, Osten und Süden an die Ukraine, und zwar an die drei Oblasti Czernowitz, Wynnicja und Odessa. Den Meerzugang hatte man im Jahr 1940 verloren, als Stalin den Budschak der Ukraine zuschlug. Im Westen, den Pruth entlang, grenzt die Moldau an Rumänien. Annähernd parallel dazu, aber 50 bis 100 Kilometer in östliche Richtung entfernt, fließt der Nistru, Dnister oder Dnjestr dem Schwarzen Meer entgegen. Die drei Namen illustrieren die schwierige politische Gemengelage, vielleicht ist das der Grund, warum in Online-Karten der alte griechische Variante Tyra auftaucht. Er trennt das moldauische Kernland vom schmalen Landstreifen der russlandhörigen Separatistenrepublik Transnistrien.

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Larissa T.

Der Fluchtbericht stammt nicht von den abgebildeten Personen.

Oxana P., 35 Jahre, mit Ihrem Ehemann Oleg, 40 Jahre, und Ihrem Sohn Wow, 8 Jahre, aus Odessa. Foto: © Frank Gaudlitz
Oxana P., 35 Jahre, mit Ihrem Ehemann Oleg, 40 Jahre, und Ihrem Sohn Wow, 8 Jahre, aus Odessa
Foto: © Frank Gaudlitz

Larissa  T.

Mein Mann war in Sicherheit, in England, als Schiffskoch auf See. Ich aber blieb in Odessa. Jede Nacht schlief ich mit aller Kleidung. Ich hatte sogar Angst unter die Dusche zu gehen und die Kinder allein zu lassen. Dann steht man unter der Dusche und die Rakete kommt.

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