Bevölkerungsgruppen

Otaci. Foto: © Frank Gaudlitz
In Otaci
Foto: © Frank Gaudlitz

Die Moldau lag für lange Zeit abseits der Aufmerksamkeit von Medienvertretern. Journalisten und Touristen, die hierher finden, sind fasziniert von einer oft verklärten romanisch-slawischen Mischkultur, die das Land auf seinen 34.000 Quadratkilometern zu bieten hat. Mit Abstand den größten Teil stellt die rumänischsprachige Bevölkerung dar, mit einem Anteil von rund 80 Prozent. Sie identifiziert sich ganz überwiegend als „moldauisch“, und nur zu einem kleinen Teil als „rumänisch“.

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Unterwegs

Von Paulus Adelsgruber

Tamara C., 79 Jahre, aus Sokirjany, Rayon Czernowitz
Foto: © Frank Gaudlitz

Von Otaci geht es nach Edineţ, hier vermittelt uns die NGO Areap Kontakte zu Privathäusern und zwei Wohnheimen. Die Menschen, die wir treffen, stammen unter anderem aus Charkiw, Chmelnyzkyj und Cherson. Die 79-jähre Tamara Z. aus der Oblast Czernowitz ist im Haus von Verwandten im Dorf Șofrîncani bei Edineţ untergebracht, in der Nähe des Enkels. Einer ihrer Söhne war in der Sowjetzeit Matrose bei den U-Boot-Verbänden in Sewastopol, sie hält sein Soldatenbild in die Kamera. Ihre Betroffenheit ist groß: „Im Krieg bin ich geboren, im Krieg werde ich vielleicht sterben“. Ein paar Straßen weiter lebt Elena K. aus Charkiw. Sie kennt das Dorf gut, hat sie doch als Frau eines hiesigen Landwirts periodisch hier gelebt. Dieser hat sie allerdings zu Corona-Zeiten verlassen, als sie in der Ukraine festsaß. Immerhin konnte sie nun im leerstehenden Haus von Freunden unterkommen und wird auch vom Exmann unterstützt.

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Otaci und die Mahnmale der Vermessenheit

Von Frank Gaudlitz

Feier. Foto: © Frank Gaudlitz
Feier
Foto: © Frank Gaudlitz

Etwa die Hälfte der Einwohner von Otaci besteht aus der ethnischen Gruppe der Roma. Deutlich wird das Stadtbild von ihren imposanten Villen geprägt. Viele der mehretagigen Baukörper befinden sich im Rohbau und dienen vor allem als Tragkonstruktion der prachtvollen Metalldächer, die strahlen, wie von orthodoxen Kirchen.

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Mohyliv Podilskyj – Die andere Seite des Dnister

Von Frank Gaudlitz

Eisenbahnbrücke über den Dnister. Foto: © Frank Gaudlitz
Eisenbahnbrücke über den Dnister
Foto: © Frank Gaudlitz

Stippvisite im ukrainischen Mohyliv Podilskyj. Die Passkontrolle gründlich. Die vielen russischen Visa im Pass erregen Misstrauen. Fragen und Telefonate, weitere Beamten werden dazu gerufen, meine Homepage gescannt. Dann das befreiende Nicken: „Passieren. Der Sieg ist unser!“

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Die wartenden Helfer von Otaci

Grenzübergang Otaci – Mohyliv Podilskyj

Von Frank Gaudlitz

Dumitru. Foto: Frank Gaudlitz
Dumitru
Foto: Frank Gaudlitz

Der blaue Punkt BLUE DOT zeigt Hilfe an. Hilfe und Hoffnung.

Dumitru ist einer der Helfer, die 24 Stunden, 7 Tage die Woche auf Flüchtlinge wartend das Unicef-Büro offenhalten. Ein Spielzimmer ist eingerichtet, eine Ecke zur psychologischen Betreuung und ein Entspannungsraum, wo sich An-kommende einige Stunden erholen können, auf Klappbetten zwischen Palmenparavanen.

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In den Norden, nach Otaci

Von Paulus Adelsgruber

An der Straße von Chișinău nach Otaci. Foto: © Frank Gaudlitz
An der Straße von Chișinău nach Otaci.
Foto: © Frank Gaudlitz

Die Straße bis Soroca ist in perfektem Zustand, sie wurde 2015 von den USA finanziert. Das Anschlussstück bis Otaci ist noch eine Holperpiste, ein Finanzie-rungsentwurf des IWF liegt am Tisch. An der Weggabelung kaufen wir bei Straßenhändlern einige Paprika und Äpfel. Ukrainische Flüchtlinge gäbe es in ihrem Dorf derzeit nicht, früher ja, aber man habe schlechte Erfahrungen gemacht – sie halten doch nur die Hand auf und wollten nichts arbeiten, redet sich der beeinträchtigt wirkende Verkäufer in Rage.

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