Darja R., 37 Jahre, aus Moskau

Die Namen wurde aus Sicherheitsgründen geändert.

Walentina J., 31Jahre, mit ihrem Mann Jegor, 34 Jahre und ihren Söhnen Iwan, 7 Jahre und Nikita, 2 Jahre, aus Wolgograd. Foto: © Frank Gaudlitz
Walentina J., 31Jahre, mit ihrem Mann Jegor, 34 Jahre und ihren Söhnen Iwan, 7 Jahre und Nikita, 2 Jahre, aus Wolgograd
Foto: © Frank Gaudlitz

Wir haben die derzeitige Regierung in der Russischen Föderation nie unterstützt, wir haben alles getan, was wir konnten. Wir sind zu den Kundgebungen gegangen, wir haben denen gespendet, die es nötig hatten, wir haben denen geholfen, die Hilfe brauchten, aber wir haben verloren. Ich war eine der wenigen in meinem Moskauer Freundeskreis, die sich sicher war, dass der Krieg kommen würde.

Es klingt ein wenig weit hergeholt, aber es ist wahr. Ich hatte einen sehr beängstigenden Traum und einen seltsamen Traum in der Nacht vom 23. auf den 24. Februar.

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Wenn wir ukrainische Flüchtlinge fragen, …

Jekateryna L., 33 Jahre mit ihren Kindern Nonna, 5 Jahre; Alina, 7 Jahre; Diana, 9 Jahre; Ilona, 13 Jahre; und Saur, 16 Jahre; Julieta K. mit ihren Kindern Elza, 13 Jahre und Maja, 16 Jahre; und Julietas Mutter Nelli K., 71 Jahre. Foto: © Frank Gaudlitz
Jekateryna L., 33 Jahre mit ihren Kindern Nonna, 5 Jahre; Alina, 7 Jahre; Diana, 9 Jahre; Ilona, 13 Jahre; und Saur, 16 Jahre;
Julieta K. mit ihren Kindern Elza, 13 Jahre und Maja, 16 Jahre; und Julietas Mutter Nelli K., 71 Jahre
Foto: © Frank Gaudlitz

… warum sie nach Georgien gekommen sind, sagen viele, dass Georgien nicht weit weg ist, dass man entweder auf dem Landweg hierherkommen kann (über Russland, falls es keinen anderen Ausweg gibt), oder dass man von Polen aus günstig fliegen kann.

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Übergangswohnheime

Nina M. , 72 Jahre, und ihr Eheman Aleksandr M., 76 Jahre, aus Cherson. Foto: © Frank Gaudlitz
Nina M. , 72 Jahre, und ihr Eheman Aleksandr M., 76 Jahre, aus Cherson
Foto: © Frank Gaudlitz

In Tiflis gibt es mehrere Übergangswohnheime für neuankommende oder erkrankte ukrainische Flüchtlinge, die für einen Zwischenaufenthalt gedacht sind. In Wirklichkeit aber bleiben viele Bewohner lange Zeit in den Wohnheime – sie können einfach nirgendwo anders hin.

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Anna N., 31 Jahre

Die Namen wurde aus Sicherheitsgründen geändert.

Sergei K., 36 Jahre, Natalia P., 36 Jahre und Warja K., 8 Jahre, aus Moskau. Foto: © Frank Gaudlitz
Sergei K., 36 Jahre, Natalia P., 36 Jahre und Warja K., 8 Jahre, aus Moskau
Foto: © Frank Gaudlitz

Wir lebten in Wolgograd und die endgültige Entscheidung, Russland für immer zu verlassen, fiel, als Navalny im Jahr 2021 ins Gefängnis kam. Wir hatten uns ein ganzes Jahr lang darauf vorbereitet, in die USA auszuwandern und in diesem Moment, als wir schon so konkrete Vorbereitungen getroffen hatten, begann der Krieg, und all unsere Pläne und Träume zerschlugen sich. Aber es war uns klar, dass wir definitiv nicht in diesem Land bleiben würden, und plötzlich wurde es dringend… Wir verkauften unser Auto und schafften es, Tickets zu kaufen, ließen einfach alles stehen und liegen und gingen weg, mit zwei Koffern und zwei Kindern.

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Irina N.

Die Namen wurden aus Sicherheitsgründen geändert.

Oleksandra O., 39 Jahre, aus Kherson. Foto: © Frank Gaudlitz
Oleksandra O., 39 Jahre, aus Kherson
Foto: © Frank Gaudlitz

Irina N.

Ich habe gerade meinen 55. Geburtstag hier in Batumi gefeiert. Das sind die Geschenke, die mir von den Menschen gegeben wurden, die auf dem Platz (Maidan) stehen. Wir alle stehen jeden Tag auf dem Platz, bei Regen und Schnee bis zum Peremoga (ukrainisch: Sieg).

Ich habe vor dem Krieg in der Region Cherson gelebt, an der Antonovskiy-Brücke. Der Krieg hat mich in Cherson erwischt, ich war im Krankenhaus. Es war nicht mehr möglich, nach Hause zu gehen. Man sagte mir, das Dorf sei bereits erobert, Panzer stünden schon in den Gemüsegärten. Es gab keinen Ort mehr, an den ich gehen konnte.

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Natascha und Anton P.

Die Fluchtberichte stammen nicht von den abgebildeten Personen.

Natascha. Foto: © Frank Gaudlitz
Natascha
Foto: © Frank Gaudlitz

Natascha und Anton P.

Natascha: Am 1. Juli erlebten wir einen Raketenangriff. Zwei Raketen zerstörten ein Sanatorium. Eine weitere traf den Nebeneingang in unserem Block. Bis zur 5. Etage war alles zerstört. 22 Menschen sind gestorben. Wir mussten sie ohne Kopf begraben. Die Kinder wurden nach Deutschland gebracht.

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Das östlichste Dorf

ohne Bildtitel. Foto: © Frank Gaudlitz
Foto: © Frank Gaudlitz

Palanca, östlichstes Dorf und südlichster Grenzübergang zur Ukraine, Odessa nur 58 Kilometer entfernt. An der gut ausgebauten R 30 liegen bekannte Weinlokale und Kellereien. Das Château Purcari, erhebt sich im Kontrast zu den nahen Dörfern wie ein früherer Fürstensitz. Hier sind deutsche und österreichische Touristen gern gesehen. Bald darauf in einer Senke das Zeltlager für die Ukrainer, bewacht wie eine Kaserne. Das Personal des Innenministeriums erteilt keine Betretungserlaubnis. Man solle verstehen. Ein Fehler kann den eigenen Job kosten. Flüchtlinge gibt es zurzeit hier kaum und von der Hochstraße ist der Blick viel besser.

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Tatjana V.

Die Fluchtberichte stammen nicht von den abgebildeten Personen.

Olga M., 33 Jahre, mit ihrem Ehemann Nazarij, 33 Jahre, und Tochter Anastasia, 12 Jahre, aus Bukatynka
Foto: © Frank Gaudlitz

Tatjana V.

In den ersten zwei Wochen lebten wir im Luftschutzkeller. Ich hatte am 6. März Geburtstag und meine Nachbarn haben einen Tisch gedeckt und einen Kuchen gebacken. Ich habe mein Jubiläum im Keller verbracht.

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Adriana P.

Die Fluchtberichte stammen nicht von den abgebildeten Personen.

Snezhana S., 28 Jahre, mit ihren Kindern aus Charkow. Foto: © Frank Gaudlitz
Snezhana S., 28 Jahre, mit ihren Kindern aus Charkiw
Foto: © Frank Gaudlitz

Adriana P.

In der Nähe von unserer Wohnung gab es einen kleinen Platz, auf dem ein Blumenmarkt war. Dorthin sind die Raketen gefallen. Das war mitten am Tag. Überall lagen getötete Menschen und Blumen. Eine Verkäuferin kannten wir. Wir haben ihr immer einen guten Tag gewünscht.

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Nina P.

Die Fluchtberichte stammen nicht von den abgebildeten Personen.

Natalja. Foto: © Frank Gaudlitz
Natalja K., 39 Jahre, mit ihrer Tochter Sofia Ivleva, 10 Jahre, aus Vinnica
Foto: © Frank Gaudlitz

Nina P.

Ich hatte Pläne, ich hatte meine Vorstellungen und Ideen, wollte mich entwickeln. Aber jetzt lebe ich in der Schwebe. Ich weiß nicht, was ich jetzt machen kann. Die Menschen haben keine Träume mehr. Die Ideen und Träume sind verloren. Wir leben nur im Heute.

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