Grenzen und Nachbarn

Flüchtlingsheim in Chişinău  | Foto: © Frank Gaudlitz
Flüchtlingsheim in Chişinău
Foto: © Frank Gaudlitz

Die Republik Moldau grenzt im Norden, Osten und Süden an die Ukraine, und zwar an die drei Oblasti Czernowitz, Wynnicja und Odessa. Den Meerzugang hatte man im Jahr 1940 verloren, als Stalin den Budschak der Ukraine zuschlug. Im Westen, den Pruth entlang, grenzt die Moldau an Rumänien. Annähernd parallel dazu, aber 50 bis 100 Kilometer in östliche Richtung entfernt, fließt der Nistru, Dnister oder Dnjestr dem Schwarzen Meer entgegen. Die drei Namen illustrieren die schwierige politische Gemengelage, vielleicht ist das der Grund, warum in Online-Karten der alte griechische Variante Tyra auftaucht. Er trennt das moldauische Kernland vom schmalen Landstreifen der russlandhörigen Separatistenrepublik Transnistrien.

Am 24. Februar 2022 schrillten in Chişinău die Alarmglocken auch aus diesem Grund – ein Aufflammen des Konflikts mit Tiraspol konnte nicht ausgeschlossen werden. Viele Stadtbewohner hörten die Raketen, die in der ersten Kriegsnacht in der Oblast Odessa einschlugen. Ein Taxifahrer zeigte mir am selben Tag ein Video mit Raketen, die angeblich von Transnistrien auf Odessa abgeschossen worden wären. Ein Fake, wie sich bald herausstellte, und rund um Transnistrien blieb es in der Folge relativ ruhig.

Tudora | Foto: © Frank Gaudlitz
Tudora
Foto: © Frank Gaudlitz
Crocmaz | Foto: © Frank Gaudlitz
Crocmaz
Foto: © Frank Gaudlitz

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