Otaci und die Mahnmale der Vermessenheit

Von Frank Gaudlitz

Feier. Foto: © Frank Gaudlitz
Feier
Foto: © Frank Gaudlitz

Etwa die Hälfte der Einwohner von Otaci besteht aus der ethnischen Gruppe der Roma. Deutlich wird das Stadtbild von ihren imposanten Villen geprägt. Viele der mehretagigen Baukörper befinden sich im Rohbau und dienen vor allem als Tragkonstruktion der prachtvollen Metalldächer, die strahlen, wie von orthodoxen Kirchen.

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Mohyliv Podilskyj – Die andere Seite des Dnister

Von Frank Gaudlitz

Eisenbahnbrücke über den Dnister. Foto: © Frank Gaudlitz
Eisenbahnbrücke über den Dnister
Foto: © Frank Gaudlitz

Stippvisite im ukrainischen Mohyliv Podilskyj. Die Passkontrolle gründlich. Die vielen russischen Visa im Pass erregen Misstrauen. Fragen und Telefonate, weitere Beamten werden dazu gerufen, meine Homepage gescannt. Dann das befreiende Nicken: „Passieren. Der Sieg ist unser!“

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Valentina und Viktoria aus Dnipro

Valentina S., 69 Jahre, mit ihrer Enkelin Viktoria R., 13 Jahre, aus Dnipro
Foto: © Frank Gaudlitz

Valentina und Viktoria aus Dnipro

Wir dachten nicht, solange in Moldau bleiben zu müssen. Im Sommer wohnten wir im verlassenen Elternhaus meines Schwiegersohns. Nun wird es Winter. Der Ofen ist kaputt und überall Mäuse. In Dnipro haben wir eine Drei-Zimmer-Wohnung in einem Block, die Schränke voll mit warmer Kleidung. Meine Tochter und ihr Mann sind dort geblieben, sonst wird ihnen gekündigt. Sie müssen Geld verdienen.

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Die immerwährenden Gesänge der Nonnen im Kloster Călărășeuca

Von Frank Gaudlitz

Kloster Călărășeuca
Foto: © Frank Gaudlitz

Aus der Klosterkirche klingen hohe Frauenstimmen, als wir um ein Nachtlager bitten.

Der Schlafsaal mit elf Betten, in dem vor kurzen noch ukrainische Kriegsflüchtlinge untergebracht waren, wird unsere Bleibe für die kommenden Tage. Ein Klavier ist neben den Betten das einzige Möbel.

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Alexandra B. aus Cherson

Der Fluchtbericht stammt nicht von den abgebildeten Personen.

Natascha B., 37Jahre, aus Cherson mit ihrem Sohn Volodimir; Viktoria S., 29 Jahre, aus Charkiv | Foto: Frank Gaudlitz
Natascha B., 37 Jahre, aus Cherson mit ihrem Sohn Volodimir; Viktoria S., 29 Jahre, aus Charkiv
Foto: Frank Gaudlitz

Alexandra B. aus Cherson

Ich wurde an einem Checkpoint angehalten. Zwei Russen und ein Tschetschene haben mich aus dem Bus geholt. Auf meinem Handy waren ukrainische Symbole. Sie sagten, dass ukrainische Symbole verboten sind und dass wir ihre Untertanen sind und dass sie mich 15 Jahre ins Gefängnis stecken.

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Die wartenden Helfer von Otaci

Grenzübergang Otaci – Mohyliv Podilskyj

Von Frank Gaudlitz

Dumitru. Foto: Frank Gaudlitz
Dumitru
Foto: Frank Gaudlitz

Der blaue Punkt BLUE DOT zeigt Hilfe an. Hilfe und Hoffnung.

Dumitru ist einer der Helfer, die 24 Stunden, 7 Tage die Woche auf Flüchtlinge wartend das Unicef-Büro offenhalten. Ein Spielzimmer ist eingerichtet, eine Ecke zur psychologischen Betreuung und ein Entspannungsraum, wo sich An-kommende einige Stunden erholen können, auf Klappbetten zwischen Palmenparavanen.

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In den Norden, nach Otaci

Von Paulus Adelsgruber

An der Straße von Chișinău nach Otaci. Foto: © Frank Gaudlitz
An der Straße von Chișinău nach Otaci.
Foto: © Frank Gaudlitz

Die Straße bis Soroca ist in perfektem Zustand, sie wurde 2015 von den USA finanziert. Das Anschlussstück bis Otaci ist noch eine Holperpiste, ein Finanzie-rungsentwurf des IWF liegt am Tisch. An der Weggabelung kaufen wir bei Straßenhändlern einige Paprika und Äpfel. Ukrainische Flüchtlinge gäbe es in ihrem Dorf derzeit nicht, früher ja, aber man habe schlechte Erfahrungen gemacht – sie halten doch nur die Hand auf und wollten nichts arbeiten, redet sich der beeinträchtigt wirkende Verkäufer in Rage.

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Chişinău

Von Paulus Adelsgruber

Flugzeug in Chişinău. Foto: © Frank Gaudlitz, 2022
Flugzeug in Chişinău
Foto: © Frank Gaudlitz, 2022

In der Hauptstadt Chişinău bin ich mit dem österreichischen Historiker Paulus Adelsgruber verabredet, der seit vier Jahren an der Staatlichen Universität der Moldau und der Staatlichen Pädagogischen Universität „Ion Creangă“ lehrt.

Gemeinsam wollen wir uns auf einen Streifzug entlang der moldauisch-ukrainischen Grenze begeben.

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Grenzland zwischen Krieg und Frieden

Bykowo
Foto: © Frank Gaudlitz

Von Frank Gaudlitz

Moldau, Georgien, Armenien, Ukraine. Reisen in die Gegenwart.

Von August bis Oktober 2021 unternahm ich eine erste von zwei geplanten Reisen auf den Spuren Alexander von Humboldts von St. Petersburg bis ins sibirische Tobolsk.

Der Reiseverlauf wurde in dem Blog Kosmos Russland. Auf Alexander von Humboldts eurasischer Reiseroute durch den Ural beschrieben:
www.kosmos-russland.de

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