Valentina und Viktoria aus Dnipro
Wir dachten nicht, solange in Moldau bleiben zu müssen. Im Sommer wohnten wir im verlassenen Elternhaus meines Schwiegersohns. Nun wird es Winter. Der Ofen ist kaputt und überall Mäuse. In Dnipro haben wir eine Drei-Zimmer-Wohnung in einem Block, die Schränke voll mit warmer Kleidung. Meine Tochter und ihr Mann sind dort geblieben, sonst wird ihnen gekündigt. Sie müssen Geld verdienen.
Wir haben eine Luftalarm-App auf dem Handy. Gestern Nacht war wieder Alarm. Ein Raketenangriff. Kein Strom, kein Wasser. Man muss die Badewanne volllaufen lassen. Und meine Tochter geht nicht ans Handy. Ständig mache ich mir Sorgen.
Wenn die Russen die Ukraine nicht militärisch besiegen können, dann machen sie die Infrastruktur kaputt. Sie wollen uns wie Kakerlaken vernichten.
Gestern versuchten wir vergeblich in Palanca warme Kleidung für Viktoria zu finden. Viktoria ist so blass im Gesicht. Früher hat sie oft als Modell gearbeitet, in Kiew oder Odessa. Hat einen Englischkurs belegt. Ich bin krank, wenn mir was passiert, ist Viktoria allein.
Danke für den Einblick und aller Mut!
Hallo Lars, schön von dir zu hören und zu sehen…
Gestern streikte das Sicherheitspersonal am BER, sonst wäre ich jetzt in Georgien. Mit ein paar Tagen Verspätung gehts dann an die Fortsetzung des Projekts dort und auch in Armenien. F.