Unterwegs

Von Paulus Adelsgruber

Tamara C., 79 Jahre, aus Sokirjany, Rayon Czernowitz
Foto: © Frank Gaudlitz

Von Otaci geht es nach Edineţ, hier vermittelt uns die NGO Areap Kontakte zu Privathäusern und zwei Wohnheimen. Die Menschen, die wir treffen, stammen unter anderem aus Charkiw, Chmelnyzkyj und Cherson. Die 79-jähre Tamara Z. aus der Oblast Czernowitz ist im Haus von Verwandten im Dorf Șofrîncani bei Edineţ untergebracht, in der Nähe des Enkels. Einer ihrer Söhne war in der Sowjetzeit Matrose bei den U-Boot-Verbänden in Sewastopol, sie hält sein Soldatenbild in die Kamera. Ihre Betroffenheit ist groß: „Im Krieg bin ich geboren, im Krieg werde ich vielleicht sterben“. Ein paar Straßen weiter lebt Elena K. aus Charkiw. Sie kennt das Dorf gut, hat sie doch als Frau eines hiesigen Landwirts periodisch hier gelebt. Dieser hat sie allerdings zu Corona-Zeiten verlassen, als sie in der Ukraine festsaß. Immerhin konnte sie nun im leerstehenden Haus von Freunden unterkommen und wird auch vom Exmann unterstützt.

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Mohyliv Podilskyj – Die andere Seite des Dnister

Von Frank Gaudlitz

Eisenbahnbrücke über den Dnister. Foto: © Frank Gaudlitz
Eisenbahnbrücke über den Dnister
Foto: © Frank Gaudlitz

Stippvisite im ukrainischen Mohyliv Podilskyj. Die Passkontrolle gründlich. Die vielen russischen Visa im Pass erregen Misstrauen. Fragen und Telefonate, weitere Beamten werden dazu gerufen, meine Homepage gescannt. Dann das befreiende Nicken: „Passieren. Der Sieg ist unser!“

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Valentina und Viktoria aus Dnipro

Valentina S., 69 Jahre, mit ihrer Enkelin Viktoria R., 13 Jahre, aus Dnipro
Foto: © Frank Gaudlitz

Valentina und Viktoria aus Dnipro

Wir dachten nicht, solange in Moldau bleiben zu müssen. Im Sommer wohnten wir im verlassenen Elternhaus meines Schwiegersohns. Nun wird es Winter. Der Ofen ist kaputt und überall Mäuse. In Dnipro haben wir eine Drei-Zimmer-Wohnung in einem Block, die Schränke voll mit warmer Kleidung. Meine Tochter und ihr Mann sind dort geblieben, sonst wird ihnen gekündigt. Sie müssen Geld verdienen.

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Alexandra B. aus Cherson

Der Fluchtbericht stammt nicht von den abgebildeten Personen.

Natascha B., 37Jahre, aus Cherson mit ihrem Sohn Volodimir; Viktoria S., 29 Jahre, aus Charkiv | Foto: Frank Gaudlitz
Natascha B., 37 Jahre, aus Cherson mit ihrem Sohn Volodimir; Viktoria S., 29 Jahre, aus Charkiv
Foto: Frank Gaudlitz

Alexandra B. aus Cherson

Ich wurde an einem Checkpoint angehalten. Zwei Russen und ein Tschetschene haben mich aus dem Bus geholt. Auf meinem Handy waren ukrainische Symbole. Sie sagten, dass ukrainische Symbole verboten sind und dass wir ihre Untertanen sind und dass sie mich 15 Jahre ins Gefängnis stecken.

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Die wartenden Helfer von Otaci

Grenzübergang Otaci – Mohyliv Podilskyj

Von Frank Gaudlitz

Dumitru. Foto: Frank Gaudlitz
Dumitru
Foto: Frank Gaudlitz

Der blaue Punkt BLUE DOT zeigt Hilfe an. Hilfe und Hoffnung.

Dumitru ist einer der Helfer, die 24 Stunden, 7 Tage die Woche auf Flüchtlinge wartend das Unicef-Büro offenhalten. Ein Spielzimmer ist eingerichtet, eine Ecke zur psychologischen Betreuung und ein Entspannungsraum, wo sich An-kommende einige Stunden erholen können, auf Klappbetten zwischen Palmenparavanen.

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