Batumi I

Batumi, Europaplatz, 21. März 2023. Foto: © Frank Gaudlitz
Batumi, Europaplatz, 21. März 2023
Foto: © Frank Gaudlitz

Ende März ist in Batumi noch keine Touristensaison – die meisten Besucher kommen erst im Juni hierher. In den letzten Jahren aus der Türkei, den arabischen Ländern und Russland. Vor dem Krieg kamen viele ukrainische Touristen in die Stadt. Jetzt gibt es keine Flüge mehr. Seit Kriegsbeginn finden jedoch viele ukrainische Flüchtlinge andere Wege in die Stadt – über die Krim oder per Flug aus Polen.

Manche hatten Freunde oder Verwandte hier. Viele sind gekommen, weil das Leben hier billiger ist. Wir treffen mehrere ukrainische Frauen, deren Ehemänner oder Söhne als Seeleute auf internationalen Schiffen arbeiten, die oft die Türkei anlaufen – die türkische Grenze ist nur 15 km entfernt.

Jeden Abend um 18 Uhr halten die Ukrainer gemeinsam mit Belarus:Innen, die vor der Lukaschenko-Diktatur flohen, eine Protestaktion auf dem Europaplatz ab. Gemeinsam singen Sie die Hymnen der Ukraine, Georgiens und die Hymne der Opposition aus Belarus, die Belarus Pagonja. Ein Pappschild am Boden informiert über wieviel Tage der Krieg andauert. 

Im Büro der Humanitären Hilfe für die Ukraine flechten viele der Frauen Tarnnetze für die ukrainische Armee. Andere beteiligen sich an sozialen Projekten.

Die täglichen Treffen und gemeinsamen Aktionen auf diesem Platz, der von ihnen Maidan genannt wird, ermöglicht es der ukrainischen Gemeinschaft in Batumi zusammenzuhalten, sich gegenseitig kennenzulernen und zu unterstützen. Für viele Menschen, die ihre Heimat und ihre Familien verlassen mussten, sind diese täglichen Aktionen der Höhepunkt des Tages.

Batumi, Europaplatz, 21. März 2023. Foto: © Frank Gaudlitz
Batumi, Europaplatz, 21. März 2023
Foto: © Frank Gaudlitz
Batumi, Uferpromenade, 25. März 2023. Foto: © Frank Gaudlitz
Batumi, Uferpromenade, 25. März 2023
Foto: © Frank Gaudlitz

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