Die Russen, die wir in Georgien treffen …

Waleria W., 26 Jahre und Dmitrij S., 21 Jahre, aus St. Petersburg. Foto: © Frank Gaudlitz
Waleria W., 26 Jahre und Dmitrij S., 21 Jahre, aus St. Petersburg
Foto: © Frank Gaudlitz

– viele von ihnen politische Aktivist:innen, Oppositionspolitiker:innen, Anwält:innen, Journalist:innen – haben die Hoffnung auf Rückkehr nicht. Selbst wenn der Krieg vorbei wäre, erwarten sie grundlegende politische Veränderungen erst in 10 oder 20 Jahren.

Viele von ihnen fühlen sich verloren, auch wenn einige ihre Arbeit im Netz fortsetzen können. Der Verlust einer direkten politischen Aktivität ist deprimierend. 

Waleria arbeitete als Menschenrechtsanwältin in St. Petersburg. Nun ist sie für ein Online-Portal tätig, das russischen Kriegsverweigerer unterstützt.

Viele Russ:innen sprechen von einem Sinnverlust und einer schwierigen psychologischen Situation, in der eine Zukunftsvision für ihr eigenes Leben wie auch für die russische Gesellschaft nicht mehr möglich ist. Einige Aktivisten haben ihren Lebensunterhalt verloren und sind auf die Unterstützung von Wohltätigkeitsfonds oder die finanzielle Unterstützung von Freunden oder Verwandten angewiesen, um zumindest zeitweise in Gemeinschaftsunterkünften wohnen zu können.

Wegen der Hunderttausende von Russ:innen, die nach Georgien kamen, haben sich die Mietpreise fast verdoppelt und treffen auch die Georgier hart und doch sind im täglichen Miteinander kaum Spannungen zu spüren.

Und dennoch versuchen viele russische Aktivist:innen, ihre Arbeit fortzusetzen, Protestinitiativen in Russland und in anderen Ländern zu unterstützen, den in Russland Inhaftierten, aber auch Ukrainern vor Ort zu helfen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert